Infoveranstaltung von Haus & Grund Worms

Rechtzeitiger Alarm kann bei Rauch und Feuer Leben retten

Bundesweit brechen pro Tag 65 Brände in Wohnungen aus. Einige Experten bezeichnen die Bundesrepublik als „Entwicklungsland“ in Sachen Brandschutz. Hieran will der Gesetzgeber etwas ändern: Ab Sommer 2012 sind in Rheinland-Pfalz Rauchmelder in allen Wohnungen Pflicht. Eigentümer sollten bereits vor diesem Termin handeln.

Infoveranstaltung Rauchmelder

Ein brandheißes Thema: Der Experte Donald Müller (l.) informierte die Mitglieder von Haus & Grund Worms über die Rauchmelderpflicht in Rheinland-Pfalz. Da hörte auch Hans-Joachim Lock (2.v.l.), Vorsitzender des Ortsvereins, genau zu.

 

Brände im Haus und wie man sich davor schützen kann – dieses brisante und offenbar weithin unterschätzte Thema stand auf der Tagesordnung der Info-Veranstaltung der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Worms. Und das aus guten Grund, wie der Vorsitzende des Vereins, Rechtsanwalt Hans-Joachim Lock, deutlich machte: Denn in Rheinland-Pfalz muss ab dem 12. Juli 2012 jede Wohnung mit Rauchmeldern versehen sein – und zwar in Kinderzimmern, im Schlafzimmer und im Flur.

Zahlen belegen die Notwendigkeit der Maßnahme: Laut Donald Müller von ista, einem Mannheimer Hersteller für Rauchmelder, brechen bundesweit täglich 65 Brände in Wohnungen aus. Besonders gefährlich: „35 Prozent der Brände entstehen nachts und die Bewohner werden von den Flammen im Schlaf überrascht“, verdeutlichte Müller die Wichtigkeit von Feuer-Alarmsystemen und untermauerte diese durch Ländervergleichsstudien. Denen zufolge reduzieren Rauchmelder die tödlichen Folgen von Wohnungsbränden in hohem Maße: So sei beispielsweise in den USA, wo 90 Prozent der Wohnungen mit Rauchmeldern versehen sind, die Todesquote um 40 Prozent gesunken.

Andere Länder sind Sicherheits-Vorbilder

In Schweden gebe es sogar 50 Prozent weniger Brandopfer, obwohl dort die Ausstattungsquote nur 70 Prozent beträgt. „Dort müssen Rauchmelder jährlich überprüft werden“, begründete Müller den guten Schnitt. Damit sei dann aber sichergestellt, dass die Geräte im Ernstfall voll funktionstüchtig sind. Auch in Rheinland-Pfalz ist ab dem 12. Juli 2012 eine solche jährliche Kontrolle vorgeschrieben.

Aktuell hinkt Deutschland im internationalen Vergleich weit hinterher. Der Experte bezeichnete die Bundesrepublik in dieser Hinsicht als „ein Entwicklungsland“: Nur 20 Prozent aller Wohnungen hierzulande sind durch Rauchmelder gesichert. Der Investitionsbetrag für Rauchmelder sei, verglichen mit dem, was sich durch die Systeme verhindern lasse „eine Bagatelle“.

Üblicherweise drei Melder pro Wohnung

Am Beispiel seines Unternehmens nannte der Referent dann auch gleich konkrete Zahlen: Demnach koste die professionelle Ausstattung mit drei Rauchmeldern, die üblicherweise für den Schutz einer Wohnung ausreichen, inklusive fachgerechter Installation und zehn Jahren Garantie rund 80 Euro. Für einen optimalen Schutz empfahl Müller, auch einen Rauchmelder im Wohnzimmer zu installieren. In Küche und Bad dagegen könnten scharfes Anbraten, große Temperaturschwankungen oder Wasserdampf einen Fehlalarm auslösen.

Die Funktionsweise solcher Melder ist oftmals sehr verschieden. In Müllers Unternehmen basieren sie auf Streulicht, das auf eine Fotolinse leuchtet. Trübt Rauch diese Strahlen, wird Alarm ausgelöst. Als sicherste Montage-Lösung gilt eine Verschraubung an der Decke – von Magnet- oder Klebelösungen raten Fachleute dagegen ab. Abschließend gab der Experte den Tipp, mit dem Einbau nicht bis kurz vor dem gesetzlichen Pflichttermin zu warten, da die Firmen aufgrund der großen Nachfrage möglicherweise nicht rechtzeitig zum Stichtag liefern und installieren könnt.

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